Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg hat Baden-Württemberg das Ziel, bis 2040 klimaneutral zu sein. Um dieses Ziel zu erreichen, muss das Land jedoch schneller vorankommen, um den stark steigenden Strombedarf zu decken. Selbst wenn die aktuellen Ziele der Landesregierung für den Ausbau erneuerbarer Energien erreicht werden, wird weiterhin ein erheblicher Bedarf an Stromimporten bestehen.
Ungleiches Potenzial erneuerbarer Energien in verschiedenen Regionen Baden-Württembergs
Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE zeigt, dass der Stromverbrauch in Baden-Württemberg bis 2040 erheblich steigen wird. Insbesondere die Industrie wird diesen Anstieg maßgeblich vorantreiben, da sie ihre Dekarbonisierungsziele hauptsächlich durch Elektrifizierung erreichen will. Durch eine verbesserte Energieeffizienz kann der Bedarf an Primärenergie gesenkt werden. Besonders in den Branchen Grundstoffchemie, Metallindustrie und Papiergewerbe wird ein hoher Strombedarf erwartet. In der Glas-, Keramik- und Zementbranche wird sogar ein Anstieg um 110 Prozent erwartet, während andere Branchen mit einem Anstieg zwischen 22 und 89 Prozent rechnen.
Die Verfügbarkeit erneuerbarer Energien in Baden-Württemberg variiert je nach Region erheblich. Während städtische Gebiete Schwierigkeiten haben, ihren Strombedarf allein mit erneuerbaren Energien zu decken, verfügen ländliche Landkreise über deutlich mehr Ressourcen. Um eine ausgewogene Energieversorgung zu gewährleisten, ist ein koordinierter Austausch zwischen den verschiedenen Regionen unerlässlich.
Eine Studie des Fraunhofer-Instituts zeigt, dass Baden-Württemberg trotz des Ausbaus erneuerbarer Energien voraussichtlich auch im Jahr 2040 auf Stromimporte angewiesen sein wird. Das Land kann nicht genug erneuerbaren Strom lokal erzeugen, um den jahresbilanziellen Bedarf zu decken. Der bilanzielle jährliche Importsaldo wird je nach Szenario zwischen 16 TWh und 69 TWh liegen. Zusätzliche Wasserstoffkraftwerke könnten die Lücke etwas schließen, aber nicht vollständig.
Der erfolgreiche Ausbau erneuerbarer Energien erfordert das Vorhandensein bestimmter Voraussetzungen. Dazu gehört ein politisches und gesellschaftliches Klima, das den Beitrag der Wirtschaft zur Dekarbonisierung anerkennt und unterstützt. In Baden-Württemberg sind die Unternehmen bereits aktiv und anpassungsbereit. 84 Prozent der Unternehmen engagieren sich in Energieeffizienz-Maßnahmen und für 63 Prozent ist Energieeinsparung zu einem wichtigen Thema geworden. Nun liegt es an der Politik, die Regulatorik so anzupassen, dass sie den Klimaschutzaktivitäten der Unternehmen und dem Ausbau erneuerbarer Energien nicht im Wege steht.
Die Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg zeigt, dass der Ausbau von Solar- und Windkraftanlagen in Baden-Württemberg eine Lösung sein kann, um die Abhängigkeit von Stromimporten zu reduzieren. Dies würde nicht nur die Versorgungssicherheit erhöhen, sondern auch die Klimaziele des Landes unterstützen. Um bis 2040 klimaneutral zu werden, müssen jedoch weitere Maßnahmen ergriffen werden. Es bleibt zu hoffen, dass Baden-Württemberg die nötigen Schritte unternimmt, um den Ausbau erneuerbarer Energien zu fördern und seine ehrgeizigen Ziele zu erreichen.