Gestern fand in Hamburg das vierte gemeinsame Informations- und Austauschevent der Hamburger Industriecluster statt. Die Veranstaltung bot eine Plattform für den branchenübergreifenden Dialog über Wasserstoffanwendungen in der Industrie und bei verschiedenen Verkehrsträgern. Über 200 Gäste aus Wirtschaft und Politik nahmen teil und informierten sich über den aktuellen Entwicklungs- und Projektstand in diesem Bereich. Die Veranstaltung fand im Hotel Hafen Hamburg statt, was die Bedeutung der Stadt als Drehscheibe für die Wasserstoffwirtschaft unterstreicht.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Hamburg setzt Weichen für erfolgreichen Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft
Senatorin Dr. Melanie Leonhard stellt die herausragende Bedeutung Hamburgs als Industriestandort und Drehscheibe für die Wasserstoffwirtschaft heraus. Die Kombination aus einer gut etablierten Abnehmerstruktur, hoher Nachfrage und dem verstärkten Einsatz Erneuerbarer Energien hat Hamburg zum wichtigsten Standort für Wasserstoff in Deutschland gemacht. Die Stadt hat frühzeitig die richtigen Maßnahmen ergriffen, um den erfolgreichen Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft zu gewährleisten.
Das Wasserstoff-Cluster hat die Aufgabe, die Zusammenarbeit zwischen den Bereichen Erneuerbare Energien, Industrie und Verkehrsträger zu fördern. Durch den Ausbau erneuerbarer Energien kann grüner Wasserstoff als Energieträger gewonnen werden. Dies ermöglicht die Dekarbonisierung von nicht-elektrifizierbaren Prozessen und Anwendungen in der Industrie und im Verkehr. Das Cluster unterstützt die Vernetzung der relevanten Akteure und treibt die Umsetzung neuer Projekte voran, um die Wasserstoffwirtschaft weiter zu stärken und auszubauen.
Die Wasserstoffwirtschaft baut auf dem Ausbau erneuerbarer Energien auf, da grüner Wasserstoff in der Lage ist, grünen Strom zu speichern und flexibel einzusetzen. Dies ermöglicht die Dekarbonisierung nicht-elektrifizierbarer Prozesse und Anwendungen in Industrie und Verkehr. Das Erneuerbare Energien Hamburg-Cluster spielt eine zentrale Rolle bei der Vernetzung der verschiedenen Akteure und der Umsetzung neuer Projekte, wie dem Forum Wasserstoff, um diese Entwicklung voranzutreiben.
Wasserstoff als Schlüssel zur Dekarbonisierung der Luftfahrtindustrie
Die Luftfahrtindustrie in Hamburg fokussiert sich auf den Einsatz von Wasserstoff zur Dekarbonisierung. Es werden verschiedene Wasserstoffantriebe entwickelt, darunter hybride Brennstoffzellen und Motoren, die Wasserstoff direkt verbrennen. Gleichzeitig wird eine Infrastruktur aufgebaut, um Flugzeuge mit Wasserstoff zu betanken. Die Flughäfen Hamburg und Rotterdam haben eine Partnerschaft geschlossen, um bis 2026 eine wasserstoffbetriebene Flugroute zu etablieren. Hamburg strebt an, sich als führendes Zentrum für nachhaltige Luftfahrttechnologien zu positionieren, wobei Wasserstoff eine Schlüsselrolle spielt.
Der Hamburger Hafen als Knotenpunkt für nachhaltige Wasserstofflösungen
Der Hamburger Hafen übernimmt bei der nationalen Energiewende eine zentrale Rolle. Dank der Initiative „Sustainable Energy Hub“ der Hamburg Port Authority (HPA) wird der Hafen zu einem wichtigen Element dieser Transformation. Die enge Zusammenarbeit der HPA mit den im Energiehafen ansässigen Unternehmen ermöglicht eine Anpassung der Flächenstrategie an die Anforderungen der Wasserstoffwirtschaft. Der Hafen ist offen für alle nachhaltigen Wasserstofftransportformen und -derivate, und bietet somit eine umfassende Infrastruktur für die Zukunft.
Schiffskraftstoff-Lieferant Mabanaft spielt Schlüsselrolle im Hamburger Hafen
In der maritimen Industrie in Hamburg gewinnt Wasserstoff als alternative Energiequelle zunehmend an Bedeutung. Die Fairplay Towage Group plant die Anschaffung von Schleppern mit Dual-Fuel Motoren, die sowohl mit Wasserstoff als auch mit herkömmlichem Kraftstoff betrieben werden können. Ab 2025 wird die Mabanaft GmbH, einer der führenden Schiffskraftstoff-Lieferanten im Hamburger Hafen, diese Schlepper mit grünem Wasserstoff versorgen. Durch den Einsatz von Wasserstoff wird eine umweltfreundliche und nachhaltige Lösung für den Schiffsbetrieb geschaffen.
Kreuzschifffahrt forscht an Nutzung von Wasserstoff für CO2-neutrale Antriebe
Die Kreuzschifffahrt hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2050 CO2-neutral zu werden. Eine vielversprechende Option dafür ist die Verwendung von Wasserstoff als Energieträger. Reedereien sind bereits aktiv und testen Prototypen von Wasserstoff-Brennstoffzellensystemen zur Deckung des Energiebedarfs an Bord. Dabei eröffnen sich interessante Perspektiven für den Schiffsantrieb, beispielsweise durch die Produktion von grünem Methanol.
Hamburger Wasserstoff-Konferenz: Rechtliche, technische und wirtschaftliche Fragestellungen im Fokus
Die jährliche Wasserstoff-Konferenz der Hamburger Clusteragenturen ist eine bedeutende Veranstaltung, die die gesamte Wertschöpfungskette des Wasserstoffs abbildet. In diesem Jahr lag der Fokus auf dem aktuellen Stand der Wasserstoffwirtschaft und den damit verbundenen Herausforderungen. Die Konferenz bot den Teilnehmern die Möglichkeit, sich über rechtliche, technische und wirtschaftliche Fragestellungen zu informieren und sich mit anderen Akteuren zu vernetzen.
Hamburg: Akteursnetzwerk treibt Wasserstoffeinsatz voran
Die vierte Cross-Cluster-Konferenz in Hamburg hat gezeigt, dass die Stadt eine führende Position in der Wasserstoffwirtschaft einnimmt. Durch die Zusammenarbeit von Akteuren aus den Bereichen Erneuerbare Energien, Industrie und Verkehrsträger werden nicht-elektrifizierbare Prozesse und Anwendungen effektiv dekarbonisiert. Hamburg setzt damit auf innovative Lösungen für das Energiesystem der Zukunft.
Mit dem Ziel, ein führendes Zentrum für nachhaltige Luftfahrttechnologien zu werden, setzt Hamburg verstärkt auf den Einsatz von Wasserstoff. Durch die Entwicklung von Wasserstoffantrieben und die Schaffung einer entsprechenden Infrastruktur kann die Luftfahrtindustrie in Hamburg ihre CO2-Emissionen erheblich reduzieren. Der Hamburger Hafen spielt dabei eine wichtige Rolle bei der nationalen Energietransformation, indem er nachhaltige Wasserstofftransportformen unterstützt.