Wasserkraftwerke: mehr als nur ein Energielieferant

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Wasserkraftwerk“ ist schon seit Langem Synonym für „saubere“ Energie. Beginnt man, etwas tiefer in das Thema einzutauchen, ist man erstaunt wie viele verschiedene Arten von Wasserkraftwerken es tatsächlich gibt. Ein weiterer Grund zum staunen ist die lange Geschichte der Wasserkraftwerke. Tatsächlich ist die Wasserkraft neben dem Feuer die älteste Form der Energiegewinnung, welche die Menschheit kennt. Heute dienen Wasserkraftwerke neben der Erzeugung von elektrischer Energie auch dazu, in Zeiten von hohem Stromverbrauch schnell die benötigte Energie bereit zu stellen und auch um die durch Solar- oder Windkraft erzeugte Energie zwischenzuspeichern.

Geschichte der Wasserkraftwerke

Die ersten Wasserkraftwerke gab es bereits vor etwa 5.000 Jahren in Mesopotamien und China. Etwas später wurden diesen auch von den Römern und den antiken Griechen eingesetzt. Damals wurden Wasserräder dazu verwendet, Korn- oder Ölmühlen anzutreiben. Aber auch in der Landwirtschaft kamen diese zum Zweck der Bewässerung zum Einsatz. Im Jahr 1880 wurde im Norden Englands das erste Kraftwerk zur Erzeugung von elektrischer Energie erbaut. Der große Aufschwung der Wasserkraftwerke setzte zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein, als immer effizientere Turbinen gebaut wurden und diese zum Einsatz kamen.

Die verschiedenen Arten von Wasserkraftwerken

Das klassische und am häufigsten eingesetzte Wasserkraftwerk ist jenes, wie man es an Flussläufe, Talsperren oder Staumauern vorfindet. Diese sind nochmals in Niederdruck-Kraftwerke, Mitteldruck-Kraftwerke und Hochdruck-Kraftwerke untergliedert. Die Unterscheidung ergibt sich aus der Fallhöhe mit der das Wasser auf die Turbine trifft, wobei der Unterschied zwischen Mitteldruck- und Hochdruckkraftwerken eher fließend ist.

Eine weitere Methode die verschiedenen Arten von Wasserkraftwerken zu unterscheiden, ist der jeweilige Einsatzort. Also ob zum Beispiel an einem Stausee oder im Meer. Die wichtigsten Kraftwerke, welche die kinetische Energie des Wassers ausnutzen sind:

  • Speicherkraftwerk: Bei einem Speicherkraftwerk, wird das Wasser aufgestaut um in Zeiten von hohem Stromverbrauch schnell elektrische Energie zu liefern. Beispiele hierfür sind Stauseen oder Talsperren.
  • Pumpspeicherkraftwerk: Bei diesem Kraftwerkstyp wird überschüssige Energie, die zum Beispiel während des Tages mit Hilfe von Windkrafterzeugt wurde, dazu benutzt, Wasser in höher gelegenes Staubecken zu pumpen. Dies kann dann in Zeiten höheren Stromverbrauchs benutzt werden um schnell elektrische Energie bereit zu stellen.
  • Laufwasserkraftwerk: Um mit einem Laufwasserkraftwerk elektrische Energie zu erzeugen, wird meistens ein Fluss gestaut und mit dem dann abfließenden Wasser wird dann eine Turbine zu Erzeugung von Strom angetrieben.
  • Gezeitenkraftwerk: Wie der Name vermuten lässt erzeugt ein Gezeitenkraftwerk Strom unter Ausnutzung des permanenten Wechsels von Ebbe und Flut.
  • Wellenkraftwerk: Das Wellenkraftwerk nutzt die ständig an die Küste rollenden Wellen. Es wird nicht in der unmittelbaren Brandungszone, sondern etwas weiter draußen eingesetzt.

Neben den genannten, gibt es auch noch eine Reihe exotischer Arten von Wasserkraftwerken. Zu diesen zählen beispielsweise die Stromboje, das Gletscherkraftwerk oder das Wasserwirbelkraftwerk. Diese werden allerdings nur sehr selten eingesetzt.

Auch die Ökobilanz von Wasserkraftwerken kann sich sehen lassen. Es entstehen keine schädliche Emissionen und die Ressourcen der Erde bleiben verschont. Allerdings entstehen zum Teil erhebliche Zerstörungen durch das Aufstauen von Seen und Flüssen. Auch die Umsiedlung und teilweise Enteignung von Anwohnern, sorgt immer wieder für viel Aufregung.


Bildnachweis: © morguefile.com – jepler

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